Wie läuft so ein Termin ab und warum macht es Sinn, sich regelmäßig zu treffen?

Bei der Körperarbeit geht es immer um das ganze Pferd. Manchmal ist die Schulter vorne links fest, weil das rechte Knie weh tut. Das kann dein Pferd dir aber nicht sagen.... Daher behandle ich immer das ganze Pferd um auch solche im ersten Moment verborgenen Probleme zu erkennen.

Jedes Pferd hat eine natürliche Schiefe, ähnlich der Händigkeit beim Menschen. Und egal wie gut du reitest und mit deinem Pferd arbeitest - entsprechend dieser Schiefe bauen sich immer wieder Spannungsmuster im Pferd auf. 

Die meisten Pferde sind rechts schief = rechts hohl und links fest, heißt sie lassen sich scheinbar beim Reiten auf der rechten Hand besser stellen und biegen als auf der linken Hand. Dort sind sie fester und biegen sich schwerer (das liegt übrigens daran, dass die gesamte rechtsseitige Muskulatur weniger dehnungsfähig  ist). Sind aber auch stabiler und Profis fangen oft lieber auf der linken Hand an, neue Lektionen zu üben.

Es ist nahezu unmöglich, einem Menschen beizubringen, mit beiden Händen gleich geschickt zu agieren. Und bei deinem Pferd ist es genauso. 

Bei unserem ersten Termin löse ich bestehende Spannungen im Pferd, alte Blockaden oder Bewegunseinschränkungen. Danach stellen die Reiter in der Regel eine deutliche Verbesserung bei der allgemeinen Rittigkeit fest.
Meist ist es sinnvoll, einen zweiten Termin nach 2 - 4 Wochen auszumachen, um bei größeren "Baustellen" (die jedes Pferd hat) gleich noch mal nachzuarbeiten und ein wirklich rundum lockeres, gelöstet Pferd zu haben.

Doch egal wie gut ich arbeite und wie gut du reitest - bestimmte Spannungsmuster stellen sich immer wieder ein! So wie beim Menschen, der am PC arbeitet und immer mit der rechten Hand die Maus führt...
Oder dein Pferd war krank oder verletzt. Hat einige Zeit gar nichts getan oder nur sehr eingeschränkt gearbeitet. Die eigentliche Behandlung ist nach einiger Zeit abgeschlossen - aber dein Pferd hat währenddessen bestimmte Stellen überlastet oder geschont und daraus entstehen wieder neue / andere Probleme / Spannungen...
Daher ist es sinnvoll, sich 2 - 4 x im Jahr zu einer Einheit Körperarbeit zu treffen, um bestimmte Einschränkungen / Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Und bei jeder neuen Einheit geht es eben wieder um das GANZE Pferd.

Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen!


Und wie ist das jetzt mit dem "einrenken"? Oder: warum es bei einer Behandlung nicht "knacken" muss, damit sie effektiv ist.

Wirklich "ausgerenkte" Gelenke sind mir bei der Behandlung im Stall noch nie begegnet. Und es ist auch medizinisch gesehen sehr unwahrscheinlich, das das mal passieren wird. Wenn ein Mensch sich z.B. die Schulter ausrenkt, wartet er auch nicht zu Hause auf den Physiotherapeuten, sondern wird mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Bei deinem Pferd ist es genauso.

Wenn Kollegen schon mal vom "einrenken" sprechen (Ganz ehrlich: war es überhaupt ein Kollege von mir, von dem ihr den Begriff gehört habt? Oder war das eher irgendwo in einem Forum...?), meinen sie in der Regel das Lösen von Blockaden.

Cranio-Sakrale-Osteopathie

Die Cranio-Sacral-Therapie (vom Lateinischen cranium: Schädel; sacral: das Kreuzbein (os sacrum) betreffend: „Schädel-Kreuzbein-Therapie“) fällt beim Menschen unter alternativmedizinische Behandlungsformen und wissenschaftlich ist keine Wirksamkeit belegt.
Zum Glück lesen Pferde keine Studien  😉 

Und sprechen daher meist äußert gut auf diese sanfte Therapieform an. Vielleicht, weil sie sich - im Gegensatz zu uns Menschen?! - keine Gedanken drüber machen, ob die einzelnen Schädelknochen wirklich noch bis ins hohe Alter beweglich bleiben und man auch bei Erwachsenen (Pferden) hier Störungen und Spannungen sanft therapieren kann. 

Ich nutze diese Techniken oft in meinen Terminen. Sprich mich gerne darauf an, wenn dein Pferd hier besondere Bedürfnisse hat! 

Viszerale Osteopathie

Bei der viszeralen Osteopathie werden die inneren Organe sowie ihre umgebenden Strukturen auf Bewegungseinschränkungen hin untersucht und behandelt. 

Beim Menschen ist das schon lange genutzte Praxis. Immerhin liegt der Mensch bei der Behandlung bequem auf dem Rücken und der Osteopath kann die Organe ertasten.
 Beim Pferd sieht das etwas anders aus...es steht bei der Behandlung und bis vor einigen Jahren war man daher auch der Meinung, bei Pferden wäre aufgrund der hohen Bauchspannung viszerale Osteopathie nicht praktizierbar! 
  Inzwischen gibt es hier aber zum Glück neue Erkenntnisse. Viel geht über Faszien und „hineinhören“. 
  Ein noch sehr junges, sehr spannendes Fachgebiet, bei dem mir meine Patienten allerdings häufig positives Feedback geben. 



Flexibles Taping bei Pferden

In der Welt der menschlichen Sportler fast schon Alltag: bunte Kinesiotapes an Schulter, Knie, Rücken....
Auch bei Pferden, die eine größere "Baustelle" wie z.B. eine alte Verletzung haben, macht es oft Sinn, die Behandlung durch zielgenaues Taping zu unterstützen. 
Dabei kommt es darauf an, ob ein Muskel unterstützt oder entlastet werden soll, lokale Spannungen oder Schmerzen abgebaut oder Narbengewebe flexibler werden soll.
Außerdem spielt auch die Farbwahl eine Rolle.

Beratung zur Ausrüstung

Wusstest du, dass viele Probleme im Bereich Kiefer / Genick durch ein unpassendes Gebiss bzw. Kopfstück verursacht werden?
Dabei spielen Faktoren wie Breite der Lade oder Dicke der Zunge eine Rolle. 
Daher macht es Sinn, erst gemeinsam einen Blick ins Pferdemaul zu werfen und dann auf die Ausrüstung. Und ggf. gemeinsam zu überlegen, was man hier verändern könnte / sollte.